Heute das Virus. Morgen kein Strom.

Gedankenspiele zum Ernst der Lage kurz nach Ostern 2020.

Bereits 2013 hat der Deutsche Bundestag diskutiert, wie sich Deutschland bestmöglich auf Katastrophen vorbereitet und diesen im Ernstfall begegnet. (Für Leser, die es eilig haben: Hier geht’s direkt zur Webinar-Anmeldung: Die Krise als Chance. Montag, den 20. April von 10:00 bis 11:00h) Im Rahmen dieser Diskussion wurde auch eine Corona Pandemie in Europa simuliert. 2016 erschien eine Forschungsarbeit, zu Corona-Viren, die perfekt beschrieb, was seit Anfang 2020 geschieht. Im März 2019 wurde in der epidemiologischen Studie von Peng Zhou aus Wuhan vorhergesagt, dass es voraussichtlich u.a. aufgrund der Biologie der Corona-Viren in den Fledermäusen in Kürze eine erneute Corona-Pandemie geben werde. Ende Dezember 2019 werden die ersten Fälle in Wuhan gemeldet. Noch im Dezember ergreift Taiwan insgesamt 124 Maßnahmen, um das eigene Land und seine Bewohner vor der Pandemie zu schützen. Die Maßnahmen zeigen Wirkung. Am 05. März 2019 gab es in Taiwan lediglich 42 gemeldete Erkrankungen und einen Todesfall. Der kleine demokratische Inselstaat war ganz offensichtlich besser vorbereitet und handelte effizienter und effektiver als alle anderen Nationen dieser Welt. Die Bevölkerung akzeptierte die Maßnahmen der Regierung. Das Leben lief mehr oder weniger ganz normal weiter. Panik blieb aus. (1)

Und der Rest der Welt? Außer in China und Taiwan feiert man weltweit munter weiter und tut so, als wäre das Ganze eine vorrübergehende Erscheinung in einem fremden fernen Land, die Niemanden sonst weiter betrifft. So sehr mir persönlich danach zumute wäre und so sehr es vielleicht auch eine gewisse Berechtigung hätte, so wenig geht es in diesem Beitrag darum, den verantwortlichen Politikern der Bundesrepublik Deutschland und anderer Nationen Ignoranz, Ahnungslosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Hilflosigkeit vorzuwerfen.

Zu Hause vor dem Rechner

Wohl dem, der in diesen Tagen sein Geschäft von zu Hause aus weiter betreiben oder der Arbeit aus dem Home Office nachgehen kann. Wie schön, wenn sich Jung und Alt aus nah und fern dank Zoom, Skype, Facetime und den vielen anderen wundervollen Diensten dieser Art am Ostersonntag-Abend vor dem Bildschirm versammeln und die familiären Bande wenigstens auf virtuellem Weg festigen. Irgendwie hilft das ja auch dabei, die fehlenden Küsschen der Enkel, den vermissten Geruch von Muttis Osterbraten und die ausbleibende herzliche Umarmung der Schwester zu verkraften.

Doch was, wenn dem Virus und dem ShutDown nun auch noch der „BlackOut“ folgt? Für alle, die dieses Buch von Marc Elsberg nicht kennen: BlackOut. Morgen ist es zu spät. An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, tauchen in Manzanos Computer dubiose Emails auf, die den Verdacht auf ihn selbst lenken. Er ist ins Visier eines Gegners geraten, der ebenso raffiniert wie gnadenlos ist. Unterdessen liegt ganz Europa im Dunkeln, und der Kampf ums Überleben beginnt …“ (2)

Marc Elsberg stellt in einem auf Youtube veröffentlichten Werbetrailer für sein Buch bei Sekunde 55 die Frage an den Zuschauer: „Sind Sie vorbereitet?“

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Diese Frage möchte ich in diesen Tagen uns allen zurufen: Sind wir vorbereitet? Wir waren es schon bei Covid 19 nicht. Und wir werden es erst recht nicht sein, wenn der Black Out Realität wird. Vermutlich würde der täglich zunehmende Unmut in der Bevölkerung über den Shut Down im Angesicht des Black Out in nackte Angst und Panik umschlagen und ein unbeherrschbares Chaos auslösen.

Vorbereitung auf das „Was wäre, wenn?“

Den Gedanken an einen BlackOut und das damit einhergehende Schreckensszenario möchte ich an dieser Stelle nicht weiter verfolgen. Und doch verdienen solche Gedankenspiele meiner Einschätzung nach unbedingt unsere Aufmerksamkeit. Ob Amazon und andere Betreiber von auf dem Internet basierenden Geschäftsmodellen wohl schon mal darüber nachgedacht haben, wie lange sie durchhalten, wenn sie gemeinsam mit dem Rest der so genannten zivilisierten Welt auf Kerzenschein und Kaminfeuer zurückgeworfen würden? Kluge Unternehmerinnen und Unternehmer denken vor und nicht nach. Wie gute Schachspieler antizipieren sie die möglichen Züge des Mitspielers und überlegen sich, wie sie ihrerseits auf diese reagieren oder ihnen zuvorkommen können.

Unsere Welt wird beinahe täglich komplexer. Die Ereignisse um uns herum werden immer unüberschaubarer. Und die daraus resultierenden Einflußfaktoren auf Unternehmen und Menschen haben sowohl aufbauende wie auch zerstörerische Qualitäten. In dieser komplexer werdenden Welt gilt es die aufbauenden und förderlichen Qualitäten schnellstmöglich zu identifizieren und zu nutzen und sich auf die zerstörerischen Faktoren vorzubereiten. Ein hilfreicher und wirksamer Ansatz hierfür ist die Design Thinking Methode. Der Ansatz wird im wesentlichen von drei Säulen getragen:

1.
Einem interdesziplinären Team, das bereit ist weit über die eigenen Kompetenzgrenzen hinaus zu denken.

2.
Einem Umfeld, das durch seine kreative und flexible Gestaltung sowie die funktionale Ausstattung (Whiteboards, Moderationswände, Präsentationsflächen) dem innovativen Prozess den nötigen Frei- und Denk-Raum gibt.

3.
Dem gedanklichen und iterativen Prozess, in dem alle Mitglieder des interdisziplinären Teams aufgefordert sind, das noch nie Gedachte zu sagen und das noch nie Gesagte zu wagen. Dieser Prozess durchläuft insgesamt die sechs Phasen Verstehen, Beobachten, Sichtweisen definieren, Ideen finden, Prototypen entwickeln, Testen…und dann wieder von vorne.

Besser machen mit Experten

Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich die Bundesregierung 2013 nicht der Design Thinking Methode bedient hat, als sie darüber nachdachte wie sich das Land bestmöglich auf Katastrophen vorbereiten kann. Hätte es Prototypen der relevanten Maßnahmen gegeben und wären diese getestet worden, hätten wir vermutlich Anfang März 2020 ausreichend Produktionsstätten für Atemschutzmasken und weitere Schutzkleidung im eigenen Land oder wenigstens genügend Vorräte der so dringend benötigten Hygienematerialien zur Verfügung gehabt. Vermutlich wäre dann -ähnlich wie in Taiwan- schneller gehandelt und weniger lange abgewartet und diskutiert worden. Klar ist: Das sind lediglich Vermutungen.

Fakt ist aber auch: Design Thinking ist ein Ansatz, der nachweislich hilft, komplexe Problemstellungen zu durchdringen, sich auf mögliche Disruption einzustellen sowie die nötige Transformation zu initialisieren und zu implementieren. Damit diese Übung gelingt, bedarf es entweder der nötigen methodischen Kompetenzen im eigenen Haus oder der Begleitung durch professionelle externe Experten. Als diese möchte ich Ihnen Bornhäußer & Friends abschließend gerne empfehlen. Sowohl als Begleiter der entsprechenden Prozesse als auch als Partner, die Sie dabei unterstützen die benötigten Kompetenzen in Ihrem eigenen Haus zu entwickeln und zu verstärken. Melden Sie sich hier an für unser nächstes kostenloses Webinar am 20. April von 10:00 bis 11:00 Uhr.

(1) Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt – Die Mittelländische Zeitung (der Schweiz) vom 07. April 2020
(2) https://www.lovelybooks.de/autor/Marc-Elsberg/BLACKOUT-Morgen-ist-es-zu-sp%C3%A4t-801811611-w/
Beitragsbild: Mit freundlicher Genehmigung von unsplash.com | krzysztof-kotkowicz-ovVv2Hqli9I-unsplash

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